Donnerstag, 18. August 2011

Damit Rocrail sieht, wo etwas passiert ... MGV93 Belegtmelder

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Zugbewegungen an den PC zu melden und damit einem steuernden Programm mitzuteilen. Auf der Rückmelderseite im Rocrail-Wiki ist einiges zu Lichtschranken, Gleiskontakten usw. beschrieben.

Ich habe mich für Stromdetektoren als Belegtmelder entschieden, weil sie die größte Betriebsicherheit im Automatikbetrieb ermöglichen.
MGV93 Belegtmelder
Die Belegung eines Gleises oder Gleisabschnittes sollte mindestens für das erste und letzte Fahrzeug eines Zuges erfolgen. Mit dem ersten Fahrzeug soll die Zugbewegung erkannt werden, z.B. die Einfahrt in einen  Block. Mit dem letzten Fahrzeug soll z.B. das Freiwerden eines Blockes oder im Falle einer Zugtrennung das Liegenbleiben des letzten Wagens erkannt werden.
Das Prinzip eines Stromdetektors für die Belegtmeldung ist einfach erklärt. Es wird unterstellt, dass das erste und letzte Fahrzeug eines Zuges einen erkennbaren Strom aus der ständig am Gleis liegenden Digitalspannung entnehmen. Bei der Lok ist das selbverständlich, weil der eingebaute Dekoder auch ohne Fahrt einen geringen Betriebsstrom aufnimmt, um die Daten des Gleissignals zu lesen. Beim Wagen am Ende des Zuges kann ein erkennbarer Strom z.B. von einer Schlussbeleuchtung oder einem Achswiderstand aufgenommen werden.

Einzelheiten zum Achswiderstand habe ich auf einer separaten Webseite beschrieben.

Der MGV93 enthält 8 Stromdetektoren, die das Erkennen eines Stroms über Optokoppler galvanisch getrennt an einen MGV50 LocoIO melden können. Jeder einzelene Stromdetektor hat auf der Gleisseite eine selbstrückstellende Sicherung. Eine rote LED zeigt das Auslösen der Sicherung, eine grüne LED den aktivierten Ausgang eines Optokopplers an. Über eine 1zu1 beschaltete Verbindung mit PSK-Steckkontakten wird der MGV93 an eine Port-Hälfte eines MGV50 angeschlossen. Im Bild oben sind das die Steckergehäuse mit den violetten Drähten.
Mit 2 x MGV93 und 1 x MGV50 können 16 Belegtmeldungen über das LocoNet zum PC übermittelt werden.

Der Anschluss der Gleisspannung erfolgt mit einem Pol an der linken Schiene des Gleises.
Der andere Pol wird an den gemeinsamen Eingang des MGV93 angeschlossen. Die Gleis-Ausgänge (1 bis 8) werden jeweils mit der rechten Schiene ihres zu überwachenden Gleisabschnitts verbunden.
Eine Grafik zeigt das in einer PDF-Datei. Auf der MGV93-Wiki-Seite sind noch PDF-Dateien mit weiteren Anschlussmöglichkeiten verlinkt.

Der MGV93 wird durch Konfiguration des angeschlossenen MGV50 LocoIO in Rocrail eingestellt. Im letzten Post diese Blogs hab ich schon auf meinen favorisierten Dialog "Einfaches Setup" hingewiesen. Die auf der Seite bei den MGV50-Ports 1 bis 8 gezeigte Port-Art "Block" ist für Belegtmelder optimiert. Dabei wird die Aktivierung eines Belegtmelders sofort wirksam, aber kurze Unterbrechungen - z.B. durch Kontaktfehler an einem Rad - werden für ca. 2 Sekunden überbrückt. Die bei den einzelnen Ports einzutragende Adresse entspricht der Adresse im Dialog "Schnittstelle" der Rückmelder-Objekte im Gleisplan.





Freitag, 12. August 2011

Freundlich wurde ich genötigt, doch mal wieder was zu schreiben ... So soll es jetzt die Baugruppe MGV50 LocoIO sein.

Beim MGV85 LocoBuffer hatte ich mich ja schon zu der Qualität der Platinen sehr positiv geäußert. Im weiteren Verlauf des Aufbaus der anderen Module hat sich das dann immer wieder bestätigt.
Die Peripherie im LocoNet wird durch die Baugruppe MGV50 LocoIO repräsentiert.

MGV50 LocoIO
Damit werden 16 Ports als Ein- / Ausgänge mit 5V-Logik bereitgestellt. Durch ein Setup-Menü in Rocrail können alle benötigten Parameter eingestellt werden. Standardmäßig ist in der PIC-Firmware die Adresse 81-1 programmiert und die Ports sind als Eingänge konfiguriert.
Ein Einbau in ein Gehäuse erübrigt sich, weil die Platine wie andere Zubehördekoder oder sonstige Elektronik z.B. unter der MoBa-Anlage montiert wird.

Für die Anschlüsse der Schnittstellen-Baugruppen wie Belegtmelder, Servodekoder, Relais-/Weichentreiber usw. gibt es sowohl Schraubklemmen als auch parallel dazu PSK-Steckleisten.
Wenn man Baugruppen aus der MGV-Serie verwendet, finden sich dort auch die PSK-Steckleisten und die Schraubklemmen werden nur dann benötigt, wenn einzeln verdrahtete Stromkreise - z.B. LEDs - direkt angeschlossen werden sollen. Wenn man auf die Schraubklemmen verzichtet, spart man bei drei LocoIO ca. 10€, was ungefähr den Bauteile-Kosten eines LocoIO entspricht.

Die Stromversorgung des MGV50 LocoIO erfolgt über das MGV-LocoNet mit 12-15V und wird intern auf 5V stabilisiert.

Die Konfiguration des fertig aufgebauten LocoIO erfolgt über einen speziellen Programmier-Dialog in Rocrail. Damit die Programmierung erfolgreich ist, sind ein paar Besonderheiten zu beachten. Wie bei der Programmierung eines Lok-Dekoders auf dem separaten Programmier-Gleis muss auch hier die Einstellung der Adresse getrennt von allen anderen Dekodern bzw. LocoIO erfolgen. Sonst werden alle anderen LocoIO auch auf die gleiche Adresse programmiert.
Alle weiteren Einstellungen oder spätere Änderungen sind wegen der dann eindeutigen Adresse natürlich wieder innerhalb des gesamten LocoNet möglich.

Deshalb ist für die Adress-Programmierung unbedingt zu beachten:
Am LocoBuffer das gesamte LocoNet abtrennen.
Nur den LocoIO anschalten, dessen Adresse programmiert werden soll.  

Die spezielle Codierung des LocoNet-Protokolls erfordert, dass die Programmierung der Adresse in zwei Schritten erfolgen muss. Zunächst wird im Dialogfeld die voreingestellte Low-Adresse "81" durch den gewünschten Wert ersetzt. Das Anklicken der Set-Schaltfläche überträgt die Low-Adresse zum  angeschlossenen LocoIO. Danach wird die voreingestellte Sub-Adresse "1" durch den gewünschten Wert ersetzt und ebenfalls mit Anklicken der Set-Schaltfläche übertragen.

An dieser Stelle ein paar Worte zu meiner Wahl der Adressen. Der Aufbau der MoBa erfolgt mit drei Modulen. Die LocoIO jedes Moduls erhalten die gleiche Low-Adresse (1, 2 oder 3) und die Sub-Adresse als fortlaufende Nummer innerhalb des Moduls.
Daraus ergeben sich nach erster Planung folgende Adressen:

1.    2.    3.   
1-1 | 2-1 | 3-1
1-2 | 2-2 | 3-2
1-3

Damit die neue Adresse korrekt wirksam wird, muss der LocoIO kurz von der Stromversorgung getrennt werden. Es genügt, den LocoNet-Stecker abzuziehen, bis beide grünen LED dunkel sind. Nachdem der Stecker wieder gesteckt ist, arbeitet der LocoIO mit der neuen Adresse. Wie schon oben erwähnt, können alle weiteren Einstellungen wieder innerhalb des gesamten LocoNet erfolgen.

Dazu wird in den Adressen-Dialog gewechselt und mit Anklicken der Query-Schaltfläche wird der Gesamt-Bestand an LocoIO ermittelt und aufgelistet. Die Adresse des zuvor neu programmierten LocoIO sollte also auch in der Liste erscheinen. Durch Doppelklick auf den Eintrag wird dieser LocoIO für alle weiteren Funktionen ausgewählt. Die ausgewählte Adresse wird in der Kopfleiste des Dialogs angezeigt.

Für mich hat sich der Dialog Einfaches Setup als bequemste Möglichkeit erwiesen, wenn bei einem Programiervorgang mehr als ein Port eingestellt werden soll. Einzelheiten dazu werde ich später beschreiben, wenn es um die Inbetriebnahme der am LocoIO angeschlossenen Schnittstellen-Baugruppen geht.