Freitag, 25. März 2011

Inbetriebnahme des ersten MGV-Moduls

Hat ja lange gedauert, aber ausser der Inbetriebnahme der MGV-Module im Dezember, ist nichts Wesentliches passiert. Deshalb liefere ich jetzt einen ersten Teil der versprochenen Berichte nach.

Zunächst habe ich mich mit dem LocoBuffer MGV85 befasst. Diese Baugruppe wird als Interface zwischen PC und den anderen "innerhalb" der Anlagen-Module befindlichen Baugruppen betrieben. Deshalb wird sie zusammen mit dem zur Versorgung erforderlichen Transformator mit 15V / 4A (60VA) in ein Gehäuse eingebaut.
Die Bestückung der Platine mit den Bauteilen verlief ohne Besonderheiten. Die Fertigungs-Qualität der Platine ist hervorragend, sodass durch Verzinnung und Lötstopmaske auch für weniger geübte "Löter" die Funktionsfähigkeit leicht zu erreichen ist. Baugruppenspezifische Hinweise zu Aufbau und Inbetriebnahme finden sich auf den Hardware-Seiten des Rocrail-Wiki und des Entwicklers Peter Giling. Die Links zu den Seiten finden sich bei der Vorstellung der Baugruppen im vorigen Post dieses Blogs.


MGV85 mit Trafo im Gehäuse eingebaut
Das Bild rechts zeigte die MGV85-Baugruppe und den Trafo nach dem Einbau in ein Standard-Gehäuse, das als BOPLA E-450VL bei Reichelt erhältlich ist.

Die drei LED auf der MGV85-Platine sind außerhalb des Gehäuses nicht zu sehen. Deshalb habe ich die jeweilige Kombination aus LED u. Widerstand noch einmal zusätzlich in die Frontseite des Gehäuses montiert und jeweils parallel zu der auf der Platine befindlichen LED-Widerstands-Kombination angeschlossen.

Die fest auf die Platine montierten RJ12- u. D-SUB-9-Buchsen sind durch passende Ausschnitte im Gehäuse in die Front integriert. Der 230V-Netzanschluss des Trafos ist mit einer in eine Bohrung eingesetzten Zugentlastung nach aussen geführt. Der Sekundär-Anschluss  des Trafos ist intern direkt an den Stromversorgungs-Eingang des MGV85 angeschlossen. Die notwendige Absicherung ist auf der Platine durch eine 3A-Multifuse realisiert.

MGV85 als LocoBuffer im Betrieb
 Das zweite Bild zeigt den MGV85-LocoBuffer mit den Kontroll-LED der Stromversorgung im Betriebzustand. Die rote LED leuchtet nur kurz auf, wenn Daten im LocoNet übertragen werden.
An den D-SUB-9-Buchsen sind fertig konfektionierte Standardkabel von der PC-COM-Schnittstelle (links) und zu den Baugruppen im MGV-LocoNet (rechts) angeschlossen.

Die RJ12-Buchse wird nur verwendet, wenn Geräte mit klassischen LocoNet-Anschlüssen direkt am LocoBuffer betrieben werden sollen. (FREDI, IB usw.)


Programmierung des PIC-Prozessors

Die auf vielen MGV-Baugruppen befindlichen PIC-Prozessoren können sehr einfach selbst programmiert werden. Im Rahmen meiner "Baumaßnahmen" war das erstmals auch beim MGV85 erforderlich. Der PIC übernimmt hier die Interface-Funktion für die Kommunikation zwischen dem PC mit Rocrail und z.B. den LocoIO-Baugruppen MGV50.
Velleman PIC-Programmer P8076
Für den Programmiervorgang verwende ich den Velleman-Programmer P8076 der in Deutschland bei Conrad mit der Bestell-Nr. 191068 erhältlich ist.
Das Teil habe ich mir mit Beginn des Zusammenbaus der MGV-Module zugelegt.
Außerdem ist noch ein geregeltes 15V-Netzteil erforderlich. Diese Spannung ist unbedingt einzuhalten. Meine Versuche mit 12V sind kläglich gescheitert. Für solche Netzteile gibt es sehr viele, sich häufig ändernde Bezugsmöglichkeiten im WWW. Deshalb gebe ich hier keine konkrete Quelle an.

Die mitgelieferte Software muss ggf. von der Velleman-Homepage aktualisiert werden.
Sie ist weitgehend selbsterklärend. Nach Auswahl der gewünschten COM-Schnittstelle in der Hardware-Konfiguration kann die Verbindung zwischen PC und Programmer mit einer Testfunktion überprüft werden.
Es muss auf jeden Fall eine klassische (native) COM-Schnittstelle vorhanden sein.
USB-zu-Seriell-Adapter funktionieren definitiv nicht mit diesem Programmer.
Die unterschiedliche Beschaltung der verschiedenen PIC-Typen wird durch eine Auswahl in der Software festgelegt. Eine anschauliche Grafik zeigt dazu die jeweils notwendige Schaltung der fünf Programmierleitungen zum Nullkraft-Sockel. (Im Bild das farbige "Bündel" unterhalb des Sockels). Dabei wird der jeweilige PIC unabhängig von der Bauform immer linksbündig (Bild) in den Sockel gesteckt.

Die Firmware (HEX-Files), die in die PICs programmiert werden muss, ist auf den Rocrail-Wiki-Seiten der entsprechenden Baugruppen verlinkt. Nachdem die Dateien auf den PC heruntergeladen wurden, können sie für den jeweiligen Programmiervorgang in den Arbeitsspeicher der Programmier-Software geladen und in den PIC programmiert werden. Der Vorgang dauert je nach Dateigröße und PIC-Typ ca. 1-2 Minuten inkl. Prüf-Vergleich.

Auch nachdem ich die richtige Spannung zur Verfügung hatte, gab es noch Schreibfehler. Es stellte sich schließlich heraus, dass die Schreibdaten zu schnell zum Programmer übertragen wurden. Im Hardware-Menü gibt es eine Einstellmöglichkeit, die Übertragung zu verzögern (Delay). Nachdem ich den voreingestellten Wert "1" auf "2" geändert hatte, traten keine Schreibfehler mehr auf. Alle 14 PIC mit 3 verschiedenen Typen wurden fehlerfrei programmiert und arbeiten nach dem Einsetzen in die jeweilige Baugruppe ohne Beanstandung. Eine Ausnahme bildet hier nur die Firmware der MGV136, dabei handelt es sich aber um ein Problem in der Firmware selbst, was noch gefixt werden muss. Dazu später mehr.

Wie schon erwähnt, liegen die Aktivitäten schon länger zurück. Aber in weiteren Beiträgen werde ich über den Aufbau der anderen Baugruppen berichten.